Der Frühling ist in vollem Gange und erfreut uns mit seinem Blütenzauber. Auch auf unseren Biodiversitätsflächen herrscht reges Treiben. Hummeln, Wildbienen und die ersten Tagfalter finden hier Nahrung. Bei der Anlage unserer Biodiversitätsflächen achten wir darauf, dass Bestäuber das ganze Jahr über Nektar und Pollen finden. Denn gerade in den Frühlingsmonaten ist das Nahrungsangebot im Freiland oft rar.
Im Vergleich zu anderen mitteleuropäischen Ländern ist Österreich eines der artenreichsten. Rund 75.600 verschiedene Tier-, Pflanzen- und Pilzarten gibt es in Österreich, davon sind über die Hälfte Insekten. Insekten sind für das Leben, so wie wir es kennen, von großer Bedeutung. Vor allem für die Pflanzenbestäubung sind sie unverzichtbar. Die jährliche Bestäubungsleistung wird in Österreich auf 300 bis 650 Millionen Euro geschätzt, die meisten Obst- und Gemüsesorten, die auf unseren Tellern landen, verdanken wir der Bestäubung durch Bienen und Co. Fehlen blütenbesuchende Insekten, würde beispielsweise die Apfel- oder Kirschernte um 40 bis 90 Prozent abnehmen. Neben der Bestäubungsleistung tragen Insekten zudem zur Bodenverbesserung, zum Abbau von organischem Material und zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei. So kann eine Schwebfliegenlarve in ihrem Leben mehrere hunderte Blattläuse vertilgen. Springschwänze, winzige unscheinbare Bodenbewohner verwerten abgestorbenes, organisches Material, wie zum Beispiel Herbstlaub und verwandelt es in fruchtbaren Humus.
Die Marktgemeinde St. Johann in Tirol leistet mit der Entwicklung von artenreichen und naturnahen Grünflächen einen Beitrag zur Förderung von Insekten und ihren wichtigen Funktionen. Diese Inseln der Artenvielfalt stellen Rückzugsorte und Nahrungsquelle für eine Vielzahl spezialisierter Bestäuber und anderer Insekten dar.